Kingston Edel-Schrott und USB-Probleme

Wie mich ein USB-Kartenleser der neuesten Generation fast zum Wahnsinn trieb und eine Lösung bei ähnlichen Problemen mit USB-Geräten.

Kingston, ein renommierter Hersteller von Speichermodulen, mutiert für mich langsam zum Schrotthändler.
Ich besass einst einen edlen Kingston USB-Stick im schicken Metallgehäuse und wunderte mich eines Tages, als ich diesen verwenden wollte. Als ich ihn am USB-Port ansteckte, spürte ich weder Widerstand, noch wollte er stecken bleiben.
Ich schaute mal vorne rein und was sah ich? Nix, nur gähnende Leere! Der ganze Inhalt (also der Speicherchip) fehlte, fiel wohl irgendwann und irgendwo heraus. Tatsächlich ein echter Daten-Verlust ;-)




Der Inhaltslose Speicher-Stick! So was nennt
man echten Datenverlust!

Der USB-Stick war als extrem solid angepriesen worden und sogar mit einigen Jahren Garantie abgesegnet. Er wurde mir übrigens ersetzt, resp. der Kaufpreis erstattet. Allerdings wollte man mir zuerst nicht glauben, als wenn ich diesen Chip selber entfernt hätte! Tsssss - wie denn, ohne Spuren am Gehäuse zu hinterlassen und vor allem wozu?
Das Speicherchip-Ding war wohl mangelhaft geklebt worden, liegt nun irgendwo auf diesem Planeten herum, mit einigen Daten von mir - natürlich verschlüsselte.




Kürzlich also erneut Probleme mit einem dieser «Kongoware» alias Kingston - «Edel-Produkte»! Diesmal ein schicker USB-Card-Reader im edlen Metallgehäuse (oder ist es gutes Metall-Imitat?). Leider wollte er an meinem Win7 64bit-System einfach nicht erkannt werden. An meinem Netbook mit Win7-32bit funktionierte er zu meiner Überraschung.
Weiter fiel mir auf, dass sich der Kartenleser stark erwärmt. Steckt er eine Weile in einem USB-Slot, könnte man ihn als Handwärmer benutzen.

Ich frage mich, was wohl der Grund für diese abnorme Erwärmung sein könnte?
Muss ein Hochleistungs-Kartenleser der neuesten Generation so warm werden? Was soll denn das?


So setzte ich mich hin und installierte an meinem, ansonsten tadellos funktionierenden PC, die neuesten Treiber und Updates. Dieses kleine Ding glänzte aber weiterhin mit absoluter Arbeitsverweigerung.
Da ich keinen Bock hatte, mich noch länger mit so einem Scheiss zu beschäftigen, war die umgehende Rücksendung geplant. Ein Defekt schien mir überaus wahrscheinlich, deshalb bestellte ich gleich noch einen anderen Kartenleser, diesmal aber einen von Konkurrent Sandisk. Vielleicht sind die ja besser?

Die Verpackung lässt hochwertigere Ausführung
erwarten - der Preis auch!

Für den weit höheren Preis, ist der Sandisk
ziemlich lottrig gebaut! Man bemerkt dies
leider erst, wenn man ihn in der Hand hat!

So holte ich beim Händler meinen Neuen ab und wollte den Kingston sogleich in der Technik abliefern, am besten gleich eine Gutschrift dafür kassieren. Der anwesende Techniker (übrigens derselbe, der mir die erste, oben geschilderte Geschichte nicht glauben wollte) hatte gerade Langeweile und testete den Kingston umgehend an seinem Rechner, wo er nun natürlich funktionierte und ich einmal mehr blöd da stand! Na ja, an einem Rechner funktioniert er, an einem anderen nicht - das heisst gerade 50:50, aber der Ball liegt nun trotzdem wieder bei mir!
Also zu hause nochmals hingesetzt und erneut die Treiber-Situation angesehen, speziell die USB-Treiber. Leider half alles nix, mein System erkannte diesen Scheiss-Kartenleser definitiv nicht.
Nun griff ich erstmals zum neu erworbenen Sandisk und hoffte, dass sich hier die Sache nicht exakt wiederholt. Mit einer SD-Karte bestückt, was zuerst etwas Mühe bereitete und ab in den USB-Port damit - wurde er sofort erkannt, wie es sich gehört.

Wieso funktioniert der Sandisk also ohne Probleme und der Kingston nicht? Seltsam, seltsam!
So wollte ich den Kingston schon abschreiben und vergessen. Der Sandisk funktionierte zwar, aber wirkte nur auf der Verpackung hochwertig. Da fühlt sich der Kingston eigentlich schon einiges besser an - seufz!

Nach einer Denk-Pause und kurzzeitiger Ablenkung kam mir noch eine Idee. Im Gerätemanager erkennt man normalerweise die unzähligen Treiber-«Leichen» nicht, welche da noch im System herumgeistern. Um diese sichtbar zu machen und folgend zu entfernen, geht man wie folgt vor:


  • Im Startmenu: erweiterte Systemeinstellungen eingeben
  • Im neu öffnenden Fenster auf den Tab Erweitert und dann auf Umgebungsvariablen klicken
  • Im neuen Fenster unter Systemvariablen auf Neu klicken und eine neue Variable anlegen:
    Name der Variable: Devmgr_show_nonpresent_devices
    Wert der Variable: 1
  • Dann alles speichern und schliessen
Wenn man nun den Gerätemanager öffnet und Ansicht / ausgeblendete Geräte anzeigen aktiviert, sieht man die alten, nicht mehr benötigten Geister-Treiber, welche nun alle grau hinterlegt sind.

Schon fast alle «Leichen» entfernt. Mühsam
aber notwendig!

Die Liste kann sehr lange sein. Diese «Geister» eliminieren, wäre ab und zu nicht das Dümmste. Leider lassen sich diese nur einzeln löschen, so dass man etwas Zeit benötigt.
Ich löschte alle nicht mehr benötigten Einträge unter USB-Controller , machte dann einen Neustart.
Nun steckte ich nochmals den Kingston-Kartenleser in einen USB-Port und siehe da: Bingo, er wurde nun tatsächlich erkannt und man hatte Zugriff auf den Speicher! Auch erwärmte er sich jetzt nicht mehr auffällig.
Na ja, da muss wohl was in der Treiber-Sektion falsch gelaufen sein. Aber finden muss man die Lösung zuerst, gell ;-)

So sah die Sache vorerst wieder völlig anders aus - leider nur kurzfristig! Bei späterer Verwendung dieses Kartenlesers, stürzte beim Anstecken desselben der Rechner ab!
Irgendwie muss dieses Ding extrem instabil sein? Bevor dieser Schrott meinen Rechner noch mehr zerschiesst, werfe ich es auf den Müll - Kingston-Schrott!


Fazit: Einen aktuellen Kartenleser zu finden, der gut verarbeitet ist und tadellos funktioniert, ist offenbar ein schwieriges Unterfangen. Oft sind sie auch völlig überteuert, Preis- / Leistung stimmt nicht.
Dass grosse Marken wie Sandisk dann noch eine wertigere Ausführung vortäuschen, mittels Photoshop-Bildern auf der Verpackung, ist eine absolute Frechheit. Der Kingston wirkt dagegen gut verarbeitet, verhält sich aber dermassen zickig und unberechenbar, dass da wohl im Innenleben nicht alles ganz sauber ist!
Vielleicht habe ich einfach eine Niete gezogen. Jedoch dürfte so etwas heutzutage eigentlich nicht passieren. Schleierhaft ist mir immer noch, wieso der Kingston sich anfänglich so stark erwärmte, später dann nicht mehr?
Auf Amazon findet man einige Rezensionen, in welchen die starke Erwärmung ebenfalls angesprochen wird. Auch sollen die Kontakte schon mal versagen.

Ich kann keinen dieser beiden Kartenleser empfehlen
 siehe unten. Sicher gibt es weit günstigere, welche qualitativ absolut in Ordnung sind. Die Suche nach dem Ultimativen geht weiter!


Getestet hatte ich den Reader mit microSD-Karten SDXC UHS-1 von Sandisk und Samsung (32GB und 64GB).

edit: Juni 2016: Mittlerweile wurde mein System neu aufgesetzt. Nach langem Suchen vermute ich die USB-Probleme durch eine USB3-Front-Unit verursacht. Ich hoffe die Probleme seien hiermit erledigt. Der Kingstone G4 funktioniert zur Zeit bestens :-) wird aber bei Gebrauch schon etwas warm.

edit: Juli 2016: Keine weiteren Probleme mehr aufgetaucht, beide Kartenleser funktionieren, wobei der G4 nun tatsächlich gefällt ;-)
Also war offenbar die USB-Frontunit das Problem. Aber manchmal ist es eben nicht einfach, den Übeltäter zu überführen.


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