Allround-Lötstation

Eine gute Lötstation ist für den ambitionierten Elektroniker eine Notwendigkeit. Mit billigen Teilen ärgert man sich früher oder später nur rum. Deshalb rate ich auch ab, von diesen 60€-Stationen aus China.
Allerdings hat nicht jeder ein Budget um sich eine ultimative Industrie-Station zu leisten. Ich habe noch eine alte Weller-Station aus den 70er-Jahren. Unverwüstlich und robust! Damals baute man noch Qualität, welche für Jahrzehnte dienen kann!

Eine moderne Station verfügt aber über nette Features wie Temperatur-Anzeige, verschiedene Temperaturen abspeicherbar usw.
Ausserdem sind die Lötkolben handlicher geworden. Kein Wunder, wurden ja auch die Bauteile immer winziger. Also musste ich mir auch einmal Gedanken machen, eine Neue anzuschaffen.





Die hier vorgestellte Ersa-Lötstation i-CON Pico verwende ich seit zwei, drei Jahren und bin eigentlich sehr zufrieden damit. 

  • der Lötgriffel ist sehr leicht und handlich
  • die Lötspitze ist in wenigen Sekunden auf Temperatur
  • gute Leistung 150°-450°, 80W. Jedenfalls kam ich selber nie an eine Grenze, wo Löten nicht mehr ging.
  • die Temperatur kann natürlich eingestellt werden, auch verschiedene Energiestufen (Nachregel-Verhalten)
  • es sind drei Speicherplätze für unterschiedliche Einstellungen vorhanden
  • die Station regelt nach einer eingestellten Zeit hinunter. Das spart Strom, schont die Lötspitze und reduziert die Brandgefahr bei Vergessen des Abschaltens!
  • grosses Angebot an diversen Lötspitzen für jeden Einsatz und gute, langlebige Qualität der Spitzen
  • Sehr kompakt, findet auf jedem Tisch Platz

Die Einstellungen lassen sich über ein Software-Tool von Ersa bestimmen, werden dann auf eine Mikro-SD-Karte gespeichert und diese zum Übertragen kurz in die Station gesteckt. Das scheint etwas umständlich, ist es aber nicht. Einmal alles festgelegt und übertragen, reicht es dann auch meistens für immer. Ich habe danach nie mehr was geändert.


Die Standby-Funktion finde ich absolut top, da ich schon x-mal vergas die Station abzuschalten. Die Station regelt bei Inaktivität nach eingestellter Zeit auf eine, ebenfalls einstellbare Temperatur hinunter.
Ich schraubte diese gleich auf 60° hinunter, damit auch die Brandgefahr kein Thema ist.
Ein kurzer Druck auf eine Taste und die Station ist innert Sekunden wieder auf Soll-Temperatur.

Der Lötspitzenwechsel gelingt auch bei heissem Kolben. Allerdings sollte man die Station für den Spitzenwechsel schon kurz abschalten.

Negativ-Punkte, welche man jedoch beheben kann:
  • Der beiliegende Kolbenhalter der Pico ist irgendwie Schrott. Der Lötkolben sitzt meistens nicht fest und berührt die Metall-Spirale. Diesen Halter kann man sich sparen! Besser kauft man sich gleich den Hochwertigeren im Zubehör mit oder die teurere iCON-Nano, wo dieser schon beiliegt.
  • Die Lötspitzen werden mittels Rändelschrauben befestigt, welche über eine etwas filigrane Halter-Hülse verfügen. Ich glaube, dass es nicht gedacht ist, die Spitzen ständig aus dieser Hülse zu entfernen.
    Daher empfehle ich, für jede Lötspitze eine eigene Rändelschraube zu besorgen und die Spitzen in diesen eingesetzt zu lassen. So kann man die Spitzen auch schneller wechseln. Auch sollte man mindestens einen Ersatz-Rändel haben. 

Der beiliegende Ständer ist eher suboptimal

Die bessere Wahl ist dieser Ständer aus dem
Ersa-Zubehör. Mit vier verschiedenen
Lötspitzen komme ich gut klar.

Rändelschraube mit Lötspitze und Halter

Fazit: Ich habe den Kauf dieser Station noch nie bereut und kann sie uneingeschränkt weiter empfehlen.

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