PC-Netzteil-Umbau

Im Keller lag noch eines dieser alten ATX-Netzteile (Ja, ich bin am Aufräumen!), aus einem längst recycelten Computer. Was tun? Entweder in den E-Schrott werfen oder zur 12V-Stromversorgung umbauen, die 5V benötige ich weniger, aber schaden ja auch nix.
Nun gut, alter Hut! Fixe 12V benötigt man schon mal im Leistungsbereich von 120W oder so. Mein Korad liefert max. «nur» 5A.
Ich habe zwar schon ein umgebautes ATX-Teil rumliegen, welches aber etwas schwach auf der Brust ist.



Die Uralt-Netzteile sind innen noch bedeutend übersichtlicher als die modernen Hochleistungsgeräte. Deshalb dürften auch keine grossen Schwierigkeiten beim Umbau erwartet werden.
Also mal flugs geöffnet und sofort fällt die grosse Drossel auf, welche am Oberteil festgeschraubt ist und dessen einfache Entfernung behindert. 


Verwendet werden die 5V und die +12V ... also erstmal sämtliche Stecker abgezwickt und die Litzen nach Farben gebündelt. 


Als ich damit fertig war fiel mir ein, dass die Litzen natürlich zuerst aus der Durchführung entfernt werden sollten. Also nochmals einen Schritt zurück!


Mir fiel weiter ein kleiner 470µF Elko auf, welcher oben etwas aufgebläht war. Da man auf diesen uralten Prints, ein Bauteil noch kinderleicht auslöten kann, ersetzte ich den Elko umgehend.
In meinen praktischen Bauteile-Tester gesteckt, war ich auf die gemessene Rest-Kapazität und den Innen-Widerstand gespannt.
Der Tester erkannte nun aber gar keinen Elko mehr, sondern zeigte eine Doppel-Diode!!! Der Elko ist also altersbedingt zur Doppel-Diode mutiert - cool! 
Die vielen anderen Elkos dürften wohl auch nicht mehr voll im Saft sein, aber zumindest nicht aufgebläht.
Na ja, so lange noch Strom geliefert wird, kann's mir ja egal sein!



Nun wurden drei Buchsen eingebaut, die 5V (rot), +12V (gelb) und GND (schwarz) wurden an die entsprechenden Buchsen angeschlossen. Jeweils alle vorhandenen Litzen verwenden, für einen grossen Leiterquerschnitt. Schliesslich fliessen mehrere Ampere.

Das Netzteil benötigt meistens eine Grundlast, um zu funktionieren. Ferner muss die grüne Litze mit GND verbunden werden, damit es überhaupt einschaltet.
Folgend die Verdrahtung für alle Eventualitäten. Man reserviere jeweils eine einzelne Litze aufgeführter Farbe, um dies alles umsetzen zu können.
Mein Netzteil funktioniert komischerweise  ohne Grundlast, somit konnte ich mir den Leistungswiderstand schon mal sparen.
Wenn das Netzteil hinten einen Netz-Schalter besitzt, muss man nicht zwangsläufig einen Weiteren einbauen. Dann einfach die grüne Litze fix mit GND verbinden und das Thema ist erledigt.
Ausserdem musste natürlich noch eine LED verbaut werden, rein schon wegen der Optik.
Eine braune Litze fand ich nirgendwo. Vermutlich ist eine der orangen die Sense-Leitung, also wurden alle orangen miteinander verdrillt und so zusammen geschlossen.



Etwas hatte ich natürlich voll vergessen, den Lüfter! Wegen den Litzen-Strängen, passte er nun nicht mehr in's Gehäuse. 
Unkonventionell wurde dieser einfach aussen am Gehäuse angebracht, ging ja nun wohl nicht anders! 





Mit zwei 50W-Dale-Widerständen belastet, zog ich nun so um die zwölf Ampere an der 12V-Schiene. Das reicht mir erstmal!




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