Leuchtturm-Nachbau

Nachbaue eines Leuchtturmes mit echtem mechanischen Dreh-Feuer.

Leuchttürme faszinieren mich! In einem vergangenen Urlaub erlebte ich einen in Aktion.
Später kam dann die Idee, so einen Turm als Modell zu bauen. Natürlich etwas kleiner, aber voll funktionsfähig. Bei einer ersten Recherche im Internet suchte ich Anregungen für mein Vorhaben. Leider fand ich aber wenig brauchbares, was mich eigentlich erstaunte! Hat denn noch niemand so was gebaut?
Na gut! Eigentlich lag es nahe, dass ich den Turm nachbaue, welchen ich selber gesehen hatte. Einen klassischen Leuchtturm wie man ihn kennt, in den Farben Rot und Weiss.



Original

Dieser Baubericht soll zeigen, dass man mit relativ einfachen Mitteln und etwas Geschick einen Leuchtturm nachbauen kann. Natürlich kann er auch anders aussehen. Es gibt ja genug Vorbilder und meine Vorgehensweise soll nur eine Anregung sein ;-)

Leuchttürme haben unterschiedliche Leuchtfeuer. Manche erzeugen ein bestimmtes Signal-Muster, welches einen engen Sektor markiert. Dies kann man gut elektronisch imitieren. Meistens greift man dafür auf einen Microcontroller zurück.
Mein Vorbild hier hat jedoch ein klassisches 360°- Drehfeuer. Die Funzel dreht also nur im Kreis. Diesen Effekt elektronisch zu erzeugen wurde schon verschiedentlich versucht. Meine Ansicht dazu: Es erinnert jeweils eher an ein Lauflicht, ist also nicht sehr originalgetreu und vor allem völlig unromantisch!
Wenn man einen drehenden Lichtkegel will, wie beim Original, kommt man nicht um ein echtes Drehfeuer herum.
Zudem finde ich auch als Elektroniker, dass man nicht alles elektronisch simulieren muss! Etwas Mechanik hat durchwegs seinen Reiz und macht die Sache erst originell. 


Der Leuchtturm sollte von den Dimensionen möglichst maßstabsgetreu und schlussendlich auch als Nachbau vom Original zu erkennen sein, mehr aber nicht. Die Abmessungen ermittelte ich mittels diversen Fotos und Massstabs-Vergleichen. Natürlich muss man dazu auch das verfügbare Material miteinbeziehen. Das verwendete Rohr für den Turm gab mir mit seinem Durchmesser den Massstab eigentlich schon vor. Die daraus ermittelte Turmhöhe entsprach dann glücklicherweise meinen Vorstellungen, gut 45 cm. Als Material verwendete ich Sperrholz, Kunststoff, Acrylglas, Drahtgeflecht, diverse Kleber und natürlich Farbe.
Den Turm mit den beiden Galerien und dem runden Eingangsgebäude hatte ich relativ schnell gebaut. Die Kunststoff-Zuschnitte wurden unter Wärme passend gebogen, alles gut verleimt und zusätzliche Verstärkungen integriert. Später dann noch alles mit Spachtel verschönert, geschliffen und lackiert.

Der knifflige Teil war erwartungsgemäß der Drehantrieb für das Drehfeuer. Das Drehfeuer sollte etwa viermal in der Minute drehen, wie beim Original.
Zuerst experimentierte ich mit einem Mikrowellen-Synchronmotor mit exakt dieser Drehzahl. Aber irgendwie fand ich es doof einen 230V-Motor einzubauen, welcher sich auch noch gut erwärmte und ausserdem etwas Geräuschvoll war.




Drehantrieb mit Beleuchtung

Deshalb griff ich zu einem abgeänderten Modellbau – Servo, welches man per PWM oder einfach über die Betriebsspannung auf die gewünschte Drehzahl regeln kann. Ein Servo ist kräftig genug für den Antrieb. Das Dreh-Feuer besteht aus zwei 1W Power – LEDs mit passenden Optiken, welche einen relativ scharfen Lichtkegel erzeugen. Die LEDs müssen dabei nicht einmal mit dem vollen Betriebsstrom betrieben werden, erwärmen sich kaum und benötigen keine zusätzlichen Kühlflächen. Als Stromversorgung für Beleuchtung und Antrieb  reichte nun ein kleines Stecker-Netzteil.
So weit, so gut! Nun zur Stromzuführung für das Dreh-Feuer, welche über Schleifkontakte erfolgt – logisch! Die Konstruktion dieses Teiles war nicht ganz trivial und erforderte den Zugang zu einer Drehmaschine und einen kreativen geistigen Schub meinerseits. Schlussendlich funktionierte aber auch dieses Teil zu meiner vollen Zufriedenheit.
Hier könnte man auch einen Spiegel drehen lassen, welcher das Licht einer feststehenden LED umlenkt. Eine Lösung, welche einfacher zu bauen ist. Ich wählte trotzdem erstgenannte Lösung, da ich etwas tüfteln brauche.

Später wurde am Sockel noch eine kleine externe Turm-Beleuchtung angebracht, damit der Leuchtturm an seinem Standort besser zur Geltung kommt. 







Das Original ist eigentlich ziemlich ähnlich «bestrahlt», nämlich von einer angrenzenden Strassen-Laterne. Das Drehfeuer kann man natürlich auch ausschalten. Es wird nur gelegentlich eingeschalten, wenn man in Nostalgie verfällt!


Und so sieht es dann live aus…




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