Fluch der SMD-Technik

Mittlerweile setze ich oft und gerne SMD-Bauteile ein. Auch hybride Prints sind die Regel.
SMD-Bauteile können manchmal direkt zwischen den Anschlüssen eines bedrahteten Bauteiles platziert werden, was nicht nur Platz spart sondern auch auch andere Vorteile bringt. Abblock-Kondensatoren können so direkt am IC-Versorgungs-Pin platziert werden, wo sie auch hin sollten. 
Ausserdem müssen weniger Löcher in die Platine gebohrt werden.
Anderseits ist der Umgang mit diesen winzigen Teilen etwas schwieriger. Ohne Fein-Motorik geht es definitiv nicht. Eine Lupe ist von Vorteil und beim Löten natürlich eine geeignete Lötspitze. 

Schwieriger ist das Auslöten. Ein SMD-IC kann entlötet werden, indem man bsw. einen dünnen Draht hinter den Beinchen durchschiebt und dessen Ende irgendwo anlötet / fixiert. Danach erhitzt man die Lötstellen am IC und zieht gleichzeitig den Draht vorsichtig unter den Beinchen durch, wenn sich diese lösen. Dadurch kleben sie nicht gleich wieder an.




Mit einer Heissluft-Station können die Teile relativ bequem ausgelötet werden.
Einen normalen Widerstand mit dem Lötkolben zu entfernen ist selten erfolgreich, da immer nur ein Anschluss erwärmt werden kann, bleibt er am anderen Ende hartnäckig kleben und umgekehrt.
Als Auslöt-Werkzeug gibt es für den Hobby-Elektroniker solche billigen Heiz-Zangen. Leider taugen diese nur begrenzt. Die angeschraubten Spitzen vorne verdrehen sich dauernd und müssen wieder festgeschraubt und ausgerichtet werden. Da die Spitzen zudem auch noch etwas wuchtig sind, hatte ich folgend eine Behelfs-Lösung gefunden.
Ich nahm einfach starken Kupferdraht, fixierte diesen vorne und richtete die Spitzen aus. Zwar auch nicht die Super-Lösung, geht aber schon bedeutend besser als mit den Original-Spitzen.



Ist ein Fehler in der neuen Schaltung vorhanden, können bei SMD leider wesentlich schlechter nachträgliche Änderungen gemacht werden.
So hatte ich bei folgendem Prototyp ein grösseres Problem und die SMD-Teile flogen zusehends wieder raus, wurden durch bedrahtete ersetzt, zumindest bis das Ding endlich funktionierte. Aber dann musste eh wieder ein neuer Print her.



Layout-Fehler passieren immer wieder, trotz guter Kontrolle. Irgend etwas übersieht man leider immer.
Da muss dann auch oft ein Bauteil hinein gewurschtelt werden, wie bei diesem Dimmer auf dem folgenden Foto.



Nichtsdestotrotz versuche ich die meisten Schaltungen mit SMD aufzubauen.

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