Diese programmierbaren 230V-China-Zeitschaltuhren mit zwanzig Schaltprogrammen gibt es für wenig Geld im Baumarkt zu kaufen. Eine solche sollte doch leicht auf 12V DC zu modifizieren sein, dachte ich und begab mich ans Werk.
Das Ding aufgeschraubt sieht man gleich den Relais-Teil mit dem Kondensator-Netzteil und einem Puffer-Akku. Alles wie erwartet! Die ganze Logik findet sich auf dem Display-Print, welcher unangetastet bleibt.
Zuerst wurde versucht, mittels Reverse Engineering den Schaltplan zu zeichnen. Einige Bauteile flogen gleich raus, da diese nicht mehr benötigt werden. So etwa das Relais, welches blöderweise ein 24V-Relais war, den Gleichrichter und Kondensator/Widerstand des Netzteiles. Die Steckdosen braucht es auch nicht mehr.
Nun sah alles schon mal ordentlicher aus. Ich speiste hinter dem (vormals) Gleichrichter nun mal 12V DC ein, lötete wo das Relais war eine LED hin und prüfte, ob diese durch das Logik-Signal aktiviert werden konnte. Es funktionierte!
Die erste Stabilisierung mit wohl einer 24V-Z-Diode hat nun keine Funktion mehr. Die zweite Z-Diode bestimmt die Ladespannung des Akkus. Ein kleiner Strom hält ihn geladen. Vielleicht könnte man nun den 4k7-Widerstand auf die Hälfte verringern, aber egal.
Für das Relais fand ich passenden 12V-Ersatz, setzte diesen ein. Die Diode an der Basis des Transistors ersetzte ich durch einen 1 kOhm-Widerstand. Das Flachkabel zum Display musste durch ein Längeres ersetzt werden, weil der Relais-Print an andere Stelle kam.
Nun klebte ich die runden Ausschnitte mit Kunststoff-Rondellen zu. Beim dritten Versuch klappte es auch endlich mit der Passform.
Links und rechts kamen eine DC-Buchse hin, einmal für den 12V-Eingang und einmal für den geschalteten 12V-Ausgang. Dazu natürlich noch eine LED als optische Schalt-Anzeige oben drauf.
Hui, das war aber eine Fricklerei! Kleine Änderung, viel Gebastel aber funktioniert nun einwandfrei. Eine programmierbare Zeitschaltuhr für KFZ, Solar-Anwendungen, portable Akku-Versorgung usw.
Fotos zu diesem Projekt hier