Die Gadget-Gesellschaft

Phillux's Gedanken zur Gadget-Gesellschaft, deren fehlender Demut vor der Technik, Staubsaugerrobotern und der tumben Herde.

Die Technik, insbesondere die Elektronik, hat in den letzten Jahrzehnten ex­or­bi­tante Sprünge gemacht. Wer sein halbes oder ganzes Leben mit der Technik Schritt halten musste, oder es wenigstens versuchte, weiss genug davon zu berichten. Nach vielen Jahren in diesem Metier kann sich eine gewisse Müdigkeit gegenüber diesem Technologie-Stress entwickeln. Es beginnt damit, dass man sich für wesentlich banalere Sachen interessiert, z.B. Vogelhäuschen bauen. Viele Dinge lassen sich zudem auch auf simple Art und Weise lösen.
Wieso soll man bsw. jede einzelne Lampe in seiner Bude vom Smartphone aus steuern können? Wer seine Zeit mit solchen Dingen verplempern will, kann dies tun. Ich frage mich jedoch wozu?
Die Industrie erfindet und vermarktet laufend neue Auswüchse solch geistreichen Errungenschaften. Staubsauger-Roboter gehören da sicher dazu. Kleine Technik-Monster, mit Sensoren vollgepackt, sollen dem Menschen nützlich sein und werden vorzugsweise von gut verdienenden Technik-Laien gekauft.
Ich bekam mal einen zum Testen. Das Ding verursachte kleine und grössere Kollateralschäden in der Wohnung, drehte seine Putz-Runden völlig chaotisch und alles andere als zielorientiert, kurvte für ein einziges Zimmer gute 40 Minuten sinnlos umher und lärmte dabei nervig. Ausserdem benötigte er extrem viel Zeit für seine tägliche Pflege! Zudem ist spätestens nach zwei Jahren der Akku futsch und der ist teuer!
Alles in allem ein völlig sinnloses und unökologisches Produkt für die Ich-hab-halt-schon-alles-Generation! Wenn man bedenkt, dass man dieselbe Arbeit in wenigen Minuten, viel billiger und besser, mit einem banalen Staubsauger erledigen kann!
Leider werden diese Dinger trotzdem verkauft. Schlimmer noch, es gibt bereits einen Nassreiniger-Roboter im Angebot. Vermutlich kaufen vor allem Männer solche Dinger, weil sie noch nie im Leben einen Staubsauger in der Hand hatten (die Frau macht ja alles) und sich nicht vorstellen können, dass man mit einem normalen Staubsauger Marke Heinzelmann schneller ist.

Ein Grossteil der heutigen Gesellschaft hat wenig oder überhaupt keine Ahnung von Elektronik und Technik im tieferen Sinne. Auch wenn man sich mit Apfel-Gerätchen schmückt, ist man deswegen kein Neunmalkluger.
Heutzutage fühlen sich jedoch viele als Experten, nur weil sie ihren Fernseher programmieren, einen Multikopter steuern oder ihren HiFi-Combo im Auto bedienen können. Man ist ja nicht blöd!
Das Innenleben der Geräte, welche sie sich im Konsumrausch leisten, interessiert sie kaum. Nur was schneller oder sexier ist gefällt. Manchmal ist grösser besser - manchmal möglichst klein. Ein 400Hz-Fernseher muss es schon sein, je mehr Hz desto besser oder so ähnlich. Der Nachbar besitzt schliesslich nur einen 100Hz-TV.
Jeder spielt mit seinem Smartfon herum, freut sich an den neusten Gadgets, kann sich aber unter einem Transistor nichts vorstellen. Wenn selbe aber in einen Blöd-Markt gehen, fühlen sie sich als die absoluten Profis. Sie werfen mit Abkürzungen umher, welche sie aus der Werbung oder den sogenannten «Fach»-Zeitschriften kennen, dass es den Verkäufern davon fast schwindelig wird. 




Aus der Werbung für einen Edel-Player von Sony.
Die «ich bin doch nicht blöd's» glauben diesen
Nonsen  ( erfunden von Marketing-Fuzzis ) garantiert!

Ich wurde sicher schon einige hundertmal nach meiner beruflichen Tätigkeit gefragt. Dabei fiel mir auf, dass ein Elektroniker für die meisten Leute ein völlig unbekanntes Wesen ist - so etwas von einem anderen Stern. Was macht denn ein Elektroniker war die Standard-Frage? Oft wurde mein Beruf mit dem des Elektrikers verwechselt. Das ist so geläufig wie die Amis die Schweiz mit Schweden verwechseln! Auch erhielt ich mehrmals die dämlichsten Vorstellungen von diesem Berufsbild beschrieben, welche ich nun nicht weiter kommentieren möchte.
Natürlich wusste auch im Steueramt niemand Bescheid über meinen Beruf, was ja auch nicht wirklich erstaunt. Alle meinen berufsbedingten Weiterbildungs-Kosten (und das waren nicht wenige) konnten steuerlich nie geltend gemacht werden, weil sie behaupteten, es hätte nichts mit meinem Beruf zu tun! Weiterbildung konnte man steuerlich absetzen, Ausbildung aber nicht. So war meine berufsbedingte Weiterbildung laut diesen technisch inkompetenten Sesselfurzern also schlicht Ausbildung.
Künftig antworte ich bei Fragen nach meinem Beruf, ich sei Unternehmer, was ja eigentlich nicht gelogen ist, denn ich unternehme immer gerne etwas! Das verstehen die Leute vielleicht besser und ich muss dann gar keine Steuern mehr zahlen.


Generell hat sich die heutige Gesellschaft schnell daran gewöhnt, dass man sich praktisch alles kaufen und es sogar bedienen kann. Auch die Industrie lernte schnell dazu. Nur wenn etwas einfach zu bedienen ist, wird es massenhaft verkauft. Seit die Drohnen zur Massenware wurden, lässt bald jeder Depp eine herum schwirren und spielt NSA damit. Die ersten Verbote sind deshalb bereits im Anrollen, um grössere Schäden zu verhindern.
Die tumbe Herde glaubt stets, dass alles möglich ist, für jedes technische Problem immer eine Lösung gefunden werden kann. Oder auch, dass ein anderes Problem (bsw. Umwelt) immer mit Hilfe moderner Technik gefixt werden kann. Ein Irrglaube - man denke nur an Fukushima & Co! Das diese Meiler sicher sind behaupten lediglich Irre, Politiker und Lobbyisten! Auch wurde bis heute keine absolut sichere Lagermethode für den Atom-Dreck gefunden. Daher lässt man diesen schon mal irgendwo verschwinden, bsw. im Meer oder so!
Die tumbe Herde glaubt an jede euphorische Furz-Idee wie bsw. die Pizza-Lieferung per Drohne, um nochmals auf diese Dinger zurück zu kommen. Die zahlreichen Probleme dahinter wollen sie gar nicht sehen. Und ob es überhaupt sinnvoll ist, da macht sich schon gar keiner dieser Fuzzis Gedanken.
D
ie tumbe Herde glaubt an Fortschritt, wenn sich ein Narzist aus 39Km Höhe auf die Erde zurück stürzt!
Dieser Trottel wäre gar nie da hoch gekommen, hätte nicht ein Team von Ingenieuren und Technikern mit ihrer Denkarbeit die Möglichkeit dazu geschaffen!  
Laut Sponsor Red Pfui war dieser Rekord ja nicht der eigentliche Zweck der Mission gewesen, stattdessen habe der wissenschaftliche Nutzen Vorrang gehabt, ebenso wie der Versuch, «Menschen zu inspirieren, Großes zu wagen».
Naja, welcher wissenschaftlicher Nutzen? War die Erkenntnis, dass man statt einen gebildeten Affen auch einen ungebildeten Baumgartner aus dem All fallen lassen kann oder umgekehrt? Ausserdem sprang vor Baumgartner schon in den 60ern jemand runter, dann liessen sie es bleiben. Damals war es sicher auch eine bemerkenswertere Leistung, man vergleiche den Stand der Technik! 

Der einzige Nutzen besteht wohl aus dem werbewirksamen Auftritt eines egomanischen Zuckerwasser-Dealers. Nebenbei gesagt, nur mit Scheisse verdient man wirklich viel Geld!
Die tumbe Herde überlässt das Denken also einer Minderheit: der Technik- und Wissenschafts-Elite. Gleichwohl zollt sie aber eigentlich sehr wenig Respekt vor deren Leistung. Sie wissen ja nicht einmal was diese Leute machen!
Jedem Anwalt, Banker oder Gangster, ja schlussendlich einem vorbestraften Adrenalin-Junky und Steuer-Flüchtling, zollen sie mehr Respekt. Ach wie cool, der macht Kohle, fährt einen Porsche und zeigt sich stets im feinen Anzug - Respekt, Respekt!
Ein Bushido darf jeden despektierlichen Dreck herauslassen, macht viel Kohle damit, ist vorbestraft und wird trotzdem noch ausgezeichnet - Respekt! Welche Luschen hören sich solch kranken Dreck überhaupt an? Einzeller oder bringen sie es auf zwei Hirnzellen?

Ein Wissenschaftler, Techniker oder Ingenieur ist in deren Augen vermutlich nur ein langweiliger Streber, ein Klugscheisser, völlig uninteressant!
So denken Leute, welche selber noch nie viel Hirnschmalz investierten um sich Wissen anzueignen. Sie frönen lieber einfacheren Beschäftigungen nach, gucken Geissen's auf RTL und finden Heidi Klum sei eine intelligente Frau oder bewundern einen Taugenichts, der aus dem All runter springt.
Vor Fussball-Managern, auch solche unbedeutende Wichtigtuer welche ungefragt zu allem ihren dümmlichen Senf beisteuern, scheinen sogar Staatslenker Respekt zu zollen, auch wenn diese wegen Steuerbetrugs verurteilt und eingelocht werden. Noch schlimmer, sie sagen es sogar öffentlich! Der normale 0815-Steuerhinterzieher kann dagegen mit Null-Toleranz rechnen, deckt dieser ja auch keine weiteren «prominenten Steuerbetrüger» aus dem Club der Machtmenschen, wie Erstgenannter es vermutlich tut! Ach wie tief ist die Menschheit nur gefallen?
Drei Forscher erhielten den Physik-Nobelpreis für die Entwicklung der blauen Leuchtdiode. Die tumbe Herde interessiert dies natürlich wenig und ihr Kommentar dazu ist höchstens ein langweiliges - ach wie toll! Für was ist denn das gut? Danach glotzen sie wieder auf ihre Smartfons und nicht einmal jetzt geht ihnen ein Licht auf! So tickt unsere Gesellschaft eben.
Vielleicht müsste man die Technik wieder komplizierter machen? So, dass nur Fachleute sie bedienen können. Wenn jeder Depp damit umgehen kann, wird sie auch von jedem Depp missbraucht.
Irgendwie denke ich, die Gesellschaft habe den technischen Fortschritt echt nicht verdient und stellt mit ihren Gadgets nur Blödsinn an!

PS: Apropos Roomba, zufällig entdeckte ich in einem Shop folgende Bewertung eines Käufers. Eigentlich entspricht dieser Typ genau der oben beschriebenen Gadget-Gesellschaft. Zahlt 700 Tacken für einen Roomba, findet dessen Schwächen sogar noch lustig, glaubt Zeit damit zu sparen und steht voll und ganz hinter seinem Fehlkauf, weil es eben nur Spielzeug ist! Was für ein Armleuchter!



Nachtrag: Drohnen als Ärgernis: Link 

Low-Budget-Schnurschalter

Für eine Lampe benötigte ich einen Schnur-Schalter. Leider passte der Vorhandene nicht für das dicke Netzkabel. Teurere Schalter sind vielleicht besser zu montieren, doch ehrlich gesagt, finde ich die teilweise recht überteuert.
Also spart man sich das Geld und greift zur McGyver-Lösung, oder hier besser Phillux-Lösung.
Kleinere Wippenschalter hat man meistens noch in der Bastel-Kiste. Viele davon ausgebaut aus alten Elektro-Geräten.
Ich überlegte mir, was ich als Gehäuse verwenden konnte. Ein Stück Elektro-Rohr, ca. 5cm lang, passte und ist günstig.
Eine Aussparung für den Schalter lässt sich leicht anfertigen. Vom Netzkabel entfernt man ein Stück des Mantels, da wo der Schalter hin kommt. Man trennt nur die Phase auf, diese kommt später an den Schalter.



Das Netzkabel zieht man durch das Rohr und schliesst nun die Phase am Schalter an, welcher danach in die Aussparung gedrückt wird.
Am Schluss füllte ich das Rohr grosszügig mit Heiss-Kleber auf - fertig! Isolationstechnisch sozusagen Bullet-Proof! Was will man mehr?



DIY-Boom-Box

Portable Lautsprecher gibt es zwar zur Genüge im Handel, aber man kann auch leicht selber einen bauen. Dank den billigen Amplifier-Modulen aus der Bucht ist es kein grosses Problem.

Da ich momentan viel mit Audio-Recorder und «speziellen Mikrofonen» unterwegs bin, benötige ich einen portablen Lautsprecher um «vorzuhören». Genannte Mikrofone, eigentlich eher Tonabnehmer, müssen zuerst optimal installiert werden. Dazu ist ein Lautsprecher natürlich sehr hilfreich.

Mein alter Audio-Amp mit einem LM386 hat ausgedient.
So ein kleines Verstärker-Modul bringt 2x3 W Musik-Leistung. Da es mit 5V betrieben wird, entschied ich mich ein Boost-Modul einzubauen. Dieses wandelt die Batteriespannung von 2 bis 2,5V ( Zwei AA-Akkus ) auf die notwendigen 5V für den Verstärker.
Lautsprecher fand ich noch zwei kleine Visaton, welche sogar IP-65 erfüllen, also unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. In meinem Anwendungsfall super, da die Box schon mal feuchter Witterung ausgesetzt sein kann.




Die Lautsprecher passten dann auch ganz knapp (wieder einmal) in das Gehäuse. Weiter wurde eine Stereo-Eingangsbuchse und ein Druck-Schalter eingebaut, den Batterie-Halter und alles verdrahtet - fertig.
Der Sound von diesem Miniatur-Verstärker ist doch recht beachtlich. Alles in allem ein erfreuliches Ergebnis.



Trau, schau, wem!

Wenn man beim Chinesen einkauft, muss man sich über die Qualität oft nicht wundern. Ob man über Egay, andere Online-Händler oder über einen heimischen Dealer kauft, spielt keine Rolle. Made in China wird ja auch bei uns verkauft. Im letzten Fall ist der Händler einfach etwas näher, falls man diesem persönlich auf den Tisch klopfen möchte. Ansonsten müsste man in's Flugzeug steigen und um den halben Erdball fliegen.
Oft produzieren diesselben Fabriken Marken- wie auch ebenbürtige Noname-Produkte. So gilt manchmal einfach Try and Error, man wird sehen, was man bekommt.

Ich bestellte einige Akkus für meine Gopro. Die Angabe von 1600mAh nahm ich nicht wirklich ernst. Die Chinesen übertreiben hier bewusst, mit betrügerischer Absicht. Aber so um die 1000mAh würden sie wohl schon bieten, dachte ich zumindest.




Als ich sie erhielt, machte ich gleich einige Tests. Aufladen, Gopro auf Dauer-Filmen bis zur Abschaltung. Nur so 50 bis 55 Minuten schafften die Akkus. Andere Marken-Teile halten dagegen 1h30Min locker, sogar 1h40Min.
Beim Laden schaltete ich ein Messgerät dazwischen. Diese USB-Tester sind der Hit für solche Messungen. Man kann damit jeden Fake-Akku auf einfache Art ermitteln.
Die beim Laden aufgenommenen Energie entsprach dann leider nur knapp 600mAh. So eine Entäuschung!




Einen der Akkus zerlegte ich. Der Aufdruck auf der LiPo-Zelle endet mit 600, was nun wohl eindeutig die 600mAh bestätigt. Auf den Labels wurde zusätzlich eine 1 vorne angefügt und so entsteht dann ein offensichtlich leistungsfähiger Akku mit 1600mAh. So einfach geht das!
Die Chinesen sind ein Volk von Fälschern, Lügnern und Betrügern! 

Schwebestativ für Gopro - Steadicam

Dieses Schwebestativ baute ich vor einiger Zeit, als ich mir noch keine Gedanken über elektronische Gimbals machte. 
Ein Schwebestativ soll die Kamera vom Kameramann entkoppeln, damit keine verwackelten Aufnahmen entstehen.
Man kann mittlerweile unzählige Versionen von solchen Steadicam-Stativen kaufen. Viele sind das Geld nicht wert, andere relativ teuer. Mit einem Selbstbau spart man nicht nur Geld, sondern erlangt auch nützliche Kenntnisse über diese Thematik.
Bei einem Selbstbau muss man allerdings etwas improvisieren. Nicht jeder hat eine Drehbank, muss dann gewisse Teile anders konstruieren. Vielleicht findet man im Baumarkt geeignete Komponenten, welche sich für den Einsatzzweck verwenden lassen. So ist auch etwas Fantasie gefragt und manchmal muss man auch hartnäckig nach einer Idee suchen.



Meine Variante entstand eigentlich Stückweise, ohne genauen Plan. Zuerst fertigte ich diesen 2-Achsen-Gimbal aus POM an, der dann lange Zeit herum lag.
Später sah ich ein käufliches Stativ, bei welchem die vertikale Achse stufenlos verstellt werden konnte. Dies mittels zweier Stopfbuchsen-Verschraubungen, welche die Achse klemmen. Die Chinesischen Konstrukteure verwenden aus Kostengründen oft Teile, welche eigentlich für etwas anderes gedacht sind. Solche Stopfbuchsen verwendet man normalerweise für Kabel-Durchführungen.
Ich hatte bei meinem Gimbal bereits eine M6-Gewindestange mit einem Gewicht am unteren Ende 
durchgeführt. Mittels Muttern kann diese verstellt werden. Später nahm ich Flügelmuttern, damit man kein Werkzeug zum Verstellen braucht.
Nun musste noch eine Befestigung für die Kamera und ein Haltegriff konstruiert werden.
Da ich eine Drehbank besitze, wurden die meisten Teile gedreht. Die Gewichte sind aus Messing, sonst verwendete ich Alu und POM. Insgesamt verwendete ich drei kleine Kugellager um Reibungsverluste zu vermeiden.





Die Stabilisierung mit zwei Gewichten funktioniert wesentlich besser, als mit nur einem Gewicht.
Mittels den Flügelmuttern lässt sich das Stativ stufenlos und fein verstellen. Schwenkt man die senkrechte Achse um 90° nach oben und lässt sie los, sollte das Gewicht in ein bis zwei Sekunden nach unten pendeln. 


Bei der Kamera-Befestigung musste auf der einen Seite ein kleines Gewicht montiert werden, wegen der unsymmetrischen Gewichtsverteilung der Kamera und deren Gehäuse. Anfänglich mit U-Scheiben ausgemittelt, wurden später Drehteile als Gewichte verwendet.




Als Griff verwendete ich zuerst ein Alu-Teil. Später wurde ein GoPro-Floating Grip angepasst, weil dieser besser in der Hand liegt und über die Schraube schnell in der Neigung verstellt werden kann.

Wenn das Stativ gut austariert ist, kann man die Kamera schnell nach vorne und zurück schnellen lassen. Die Kamera bleibt dabei senkrecht ausgerichtet und kommt kaum in's pendeln.
Offensichtlich ist dies die gängige Test-Praxis der Steadicam-Selbstbauer, welche meistens vor einen Spiegel stehen und diese Prozedur bis zum Abwinken durchführen. Irgendwie faszinierend, wie man das physikalische Trägheitsmoment erlebt! In der Praxis macht man kaum solche hastigen Bewegungen, aber etwas Show muss sein.


Unter dem Gimbal habe ich noch eine Art Bremse für die vertikale Achse eingebaut. Ein einfaches Drehteil aus Alu, welche das Kugellager bremst, je nach dem, wie stark man die Flügelmutter darunter anzieht.
Meiner Meinung nach ist dies nötig, da sich sonst die Kamera gerne seitlich dreht. Die leichte Dämpfung bewirkt, dass die Kamera in Laufrichtung guckt und sich beim Richtungswechsel nur leicht mitdreht. Ein Karussell will man ja nicht haben.





Von der Stabilisierung bin ich eigentlich positiv überrascht. Ich besass einmal eine Sony-Actioncam, welche bekanntlich die Sony-Eigene Stabilisierung eingebaut hat. Mein Stativ stabilisiert jedoch einiges besser, als die Sony-Kamera es tat. Bei der Sony hatte man eine stark wellenförmige Bewegung im Bild. Manchmal war es eine regelrechte Berg- und Tal-Fahrt! Dass ich mit meinem Stativ sogar rennen kann und trotzdem noch ein recht stabiles Bild habe, hätte ich nicht erwartet. Es wirkt tatsächlich so, als schwebe man über den Boden.

Ein solches DIY-Stativ ist vielleicht eine Alternative für jemand, der gerne bastelt und tüftelt und mit kleinem Budget eine markante Verbesserung beim Filmen erreichen möchte.