3D-Drucken mit Octoprint

OctoPrint ist ein Web-Interface für 3D-Drucker. Die Software wird in der Regel auf einem Raspberry Pi installiert und ermöglicht dem Anwender, einen angeschlossenen 3D-Drucker aus seinem lokalen Netz zu steuern.
Ich fand schnell Gefallen an dieser Möglichkeit, da ich nicht jeden Druckauftrag mühsam auf die SD-Karte kopieren wollte, um diese dann wiederum in den popeligen Schlitz am Steuergerät einzustecken.
Mit Octoprint kann ich den Drucker bequem vom PC aus steuern, Druckaufträge laden und ausführen, den Drucker überwachen usw.

Eigentlich ist es nicht schwierig einen OctoPi-Server einzurichten. Man benötigt dazu einen Raspberry Pi3 mit passendem Netzteil, eine uSD-Speicherkarte 16GB Class10 und lädt sich ein aktuelles Image von Octoprint herunter.
Dort wird weiter das genaue Vorgehen erklärt und welche Tools man dazu benötigt. Um das Image auf die SD-Karte zu kopieren verwendet man Etcher und um die Konfiguration-Datei später zu bearbeiten verwendet man Notepad++ 




Ich hatte lange einen der allerersten Raspberrys dafür eingesetzt. Dieser benötigte einen separaten WLAN-USB-Stick und arbeitete....ziemlich langsam.
Nun schaffte ich mir endlich einen aktuellen Raspberry Pi3 an und der 
ist tatsächlich eine richtige Rakete, hat ausserdem WLAN schon integriert und falls man es braucht, auch vier USB-Schnittstellen. 
Desweiteren habe ich auch eine Raspi-Kamera angeschlossen, hier noch die erste Variante. Mittlerweile gäbe es sogar eine mit 8Mp. Damit kann ich den Druck überwachen oder Zeitraffer-Aufnahmen machen.
Die Raspberry-Kamera ist auf jeden Fall zu empfehlen. Einfach mit dem Flexkabel am Raspi verbinden, konfigurieren braucht man nichts weiter dazu. Um die Kamera sinnvoll anzubringen, braucht es aber sicher ein längeres Flexkabel dazu.


Mein OctoPi im Acryl-Gehäuse. 

Ist alles richtig konfiguriert, schaltet man den Raspberry ein und man sollte ihn in der Router-Konfiguration sehen. Ich habe gleich eine eigene IP-Adresse für den OctoPi reserviert, damit man ihn immer unter derselben Adresse erreicht.
Danach tippt man die entsprechende IP in einem neuen Browser-Fenster ein und die Oberfläche von Octoprint wird geladen. Durch die Grundeinstellung wie Benutzername, Passwort, Druckertyp etc. wird man geführt.
Bevor man den Raspberry einschaltet, sollte man immer zuerst den Drucker einschalten, damit der OctoPi den Drucker beim Hochfahren erkennt. Dazu muss natürlich auch die USB-Verbindung zwischen OctoPi und Drucker gesteckt sein.

Micro-Swiss All-Metall-Hotend für den Creality

Schon lange dachte ich darüber nach, das Original-Hotend des Creality zu ersetzen. Die Firma Micro-Swiss bietet hochwertigere All-Metall-Hotends zu verschiedenen Druckertypen an.
Man erhält ein Umbau-Kit mit neuem Alu-Heizblock, eine Heat-Break aus Titan und ein Alu-Cooler, dazu Schräubchen, Tools und einem Silikon-Überzug für den Heizblock.
Die Firma Micro-Swiss ist übrigens eine amerikanische, keine Schweizer Firma. Immerhin verwenden sie offenbar Schweizer Präzisions-Maschinen für Ihre Fertigung und es ist in den USA schon fast Tradition den Label Swiss für besonders hochwertige Produkte zu verwenden. Müsste man da nicht eventuell markenrechtliche Ansprüche gegenüber diesen Firmen geltend machen?


Der Kit ist relativ einfach zu montieren. In einem Video vom Hersteller sieht man den genauen Ablauf.

Die Heat-Break aus Titan bietet eine bessere thermische Isolation zwischen Heat-Block und Cooler. Der speziell konstruierte Cooler verteilt die Wärme besser und die beschichtete Nozzle ist resistenter gegen Abnützung. Alles Faktoren, die schlussendlich die kleinen Problemchen beim Drucken eliminieren können und zu einem besseren Ergebnis führen.




Heizkapsel und Thermistor lassen sich übrigens problemlos aus dem alten Heizblock entnehmen und in den Neuen einsetzen. Man löst dazu insgesamt drei Schräubchen, nachdem das Kapton-Klebeband um den Heizblock weggepullt wurde. Beim Thermistor sorgfältig arbeiten, damit dessen Anschlussdrähte nicht brechen.



Der Kapton-Hitzeschutz um den alten Original-Heizblock war bei mir schon ziemlich schwarz verbrannt! Der neue Heizblock wird nun mit dieser schicken Silikon-Socke überzogen. Ganz sicher die bessere Lösung.



Nach erfolgreicher Montage wird zuerst der Nozzle-Abstand neu justiert (bei erwärmten Heizbett) und der Drucker ist wieder ready!



Noch ein kleines Detail am Rande für diejenigen wie ich, welche eine andere Lüfter-Lösung am Hotend montiert haben: Das Teil oben ist mein Lüfter-Halter am Cooler. Der Original-Cooler des Creality, für welches dieses Teil auch konstruiert wurde, ist an beiden Seiten abgerundet, der Micro-Swiss-Cooler aber nicht!
Kleiner Schreck bei der Montage...! Aber ich konnte die Sache retten, dremelte  von den seitlichen Schrägen etwa 5mm weg, so dass der Halter auf den eckigen Micro-Swiss-Cooler aufgesetzt werden konnte.
Also schaut zuerst, ob das bei euren Teilen auch passt, oder abgeändert werden kann. Notfalls druckt man zuerst einen passenden Halter aus, bevor man das alte Hotend entfernt ;-)


Dieses Hotend ist hier erhältlich. Nicht abschrecken von wenigen schlechten Bewertungen, welche wohl eher auf die Unfähigkeit der Benutzer schliessen lässt.