Die Verarschung der Gadget-Hersteller

Seit längerem schon frage ich mich, ob man heutzutage noch ein Produkt kaufen kann, welches durchdacht und vollkommen ist?
Zudem müsste es eigentlich auch selbstverständlich sein, dass Ersatzteile angeboten werden. Mindestens die Akkus sollten austauschbar sein.
Leider sehen das die meisten Hersteller nicht so!

Ich nehme mal DJI als Beispiel. Deren Drohnen sind qualitativ sicher nicht schlecht, aber ich möchte nun auch nicht behaupten «vollkommen»! Die meisten Anwender kennen sich nicht mit Technik, insbesondere Elektronik aus und schon gar nicht vertieft. Für diese Leute sind solche Gadgets natürlich stets Hightech-Produkte, obwohl dies natürlich Nonsens ist.

Bei meiner Mavic Pro stellte ich kürzlich fest, dass der Akku der Fernbedienung wohl langsam in Rente gehen kann. Also flugs nach einem Ersatz gesucht.
Beim Hersteller oder bei diversen Elektronikhändlern findet man kein passendes Ersatzteil. Ich fragte sogar bei einem Drohnen-Reparaturdienst an - auch dort Fehlanzeige. Vielleicht schrotten die meisten Mavic-Besitzer ihren Copter innerhalb der ersten drei Jahre, so dass sich diese Problematik gar nie stellt.





Fündig wurde ich dann irgendwo in China und muss nun drei, vier Wochen abwarten, bis das Teil kommt. Der Austausch ist dann wiederum mit etwas Frickelei verbunden, denn DJI sieht nicht vor, dass ihre Produkte vom Anwender selber repariert werden können. Lieber ist denen, wenn man sich an die Servicestelle von DJI wendet. Natürlich ist dies auch wieder mit entsprechenden Kosten verbunden, welche die DIY-Variante sicher um einiges übersteigen werden.
Da hier ausserdem ein Spezial-Akku verbaut wird, ist man auch auf einen entsprechenden Typ angewiesen.
Bei der Parrot Anafi Drohne hat man in der Fernbedienung einen Standard-Akku verbaut, der einfach zu wechseln ist. Eine ausführliche Reparatur-Anleitung liefert Parrot auch gleich mit. So sollte es sein!




DJI verkauft bekanntlich mittlerweile auch Actioncams, wie die Osmo Pocket. Kürzlich interessierten mich die Daten dieses Modells.
Nach einiger Recherche fiel mir auf, dass deren eingebauter Akku offiziell nicht austauschbar ist. Mit einiger Frickelei wäre es wohl machbar.
Die Lebenszeit des Akkus wird vom Hersteller mit zwei Jahren angegeben. Was dann? Neue Kamera kaufen?
Passende Ersatz-Akkus muss man wiederum in der Bucht oder China suchen, jedoch keine Original-Ersatzteile.
Der nächste Beschiss erleben viele nach dem Kauf, bsw. einer solchen Kamera. Viele kaufen überstürzt, weil sie meistens nur auf einige tolle Features fixiert sind und anderes schlicht vergessen. Liest man in den Spezifikationen irgendwas von WiFi, sind natürlich alle Käufer im festen Glauben, die Kamera lasse sich über WiFi mit ihrem Handy verbinden. Das ist nun mal meistens auch so, also rechnet man automatisch damit.
Nun es ist möglich, aber nur wenn man gleich ein passendes WiFi-Modul dazu mitbestellt! Auch ein externes Mikrofon lässt sich später nur über einen optionalen Adapter anschliessen, der natürlich extra gekauft werden muss.
Leider auch gehen oft andere Funktionen vergessen, weil der Hersteller natürlich nur Features hervorhebt, welche die Kamera auch besitzt.
So ein kleiner Gimbal wäre gut für Timelapse oder Motion Lapse-Aufnahmen geeignet. Nur kann er diese Aufnahmen leider nur in HD 1080p machen, was man vielleicht erst nach dem Kauf bemerken wird.
Bei jeder 4k-Actioncam kann man davon ausgehen, dass Zeitraffer auch in 4K möglich sind.
Bevor dieses Feature nicht vorhanden ist, spare ich mir das Geld für eine solche Cam.


Bevor ihr euch künftig also in Unkosten stürzt, informiert euch ausreichend und nehmt euch Zeit dafür. Schaut euch Käuferbewertungen an, auch Produkte von der Konkurrenz. DJI ist nicht besser als die Konkurrenz, betreibt aber vor allem aggressives Marketing.